Wanted! Information about Missing Japanese in the USSR in the 1930s!

This paper is the German translation of my paper for "Jahrbuch fur Historische Kommunismusforshung 1998", Akademie Verlag Berlin, 1998. I would like to thank Dr. Rainer Schmitt (Mannheim) for his great help with this German version.

If you have any information about the missing Japanese in this article, please send me E-mail to: katote@ff.iij4u.or.jp !


in, Jahrbuch fuer Historische Kommunismusforshung 1998(Akademie Verlag, Berlin, 1998)

Biographische Anmerkungen zu den japanischen Opfern des stalinistischen Terrors in der UdSSR

 

 

Tetsuro Kato (Tokio)

 


In den zwanziger und dreissiger Jahren gab es ungefaer 100 Japaner, die davon traeumten, im "Paradies der Arbeiterklasse" zu leben, und in die UdSSR uebersiedelten. Diese Leute waren meist von der kaiserlichen Polizei unterdrueckte Kommunisten. Es gab unter ihnen aber auch einfache Arbeiter, Intellektuelle und Kuenstler, die keine Kommunisten waren. Sie waren organisiert und gefuert von der Japanischen Kommunistischen Partei (japani-sche Sektion der Komintem, JKP), deren Vertreter in Moskau in den dreissiger Jahren Sen Katayama. Sanzo Nosaka (alias Susumu Okano) und Kenzo Yamamoto (alias Tanaka) waren.

Nachdem Sen Katayama im November 1933 verstorben war, wurde Sanzo Nosaka Anfang 1934 in die USA geschickt und Kenzo Yamamoto wurde Chef der japanischen Kommunisten in der UdSSR. Yamamoto wurde im November 1937 ploetzlich als "Agent des japanischen Imperialismus" von der sowjetischen Geheimpolizei (NKWD) verhaftet und im Maerz 1939 erschossen. Fast alle Japaner, die damals in der UdSSR lebten, erlitten dasselbe Schicksal. Die genaue Zahl der Opfer ist noch nicht bekannt, ich schaetze heute aber, dass es etwa achtzig Japaner waren.

Dieser Artikel wird versuchen, diese tragische Geschichte anhand neugefundener russischer Dokumente nachzuzeichnen.(1)

 

Die Japaner in der UdSSR der dreissiger Jahre

 

Nach dem Zusammenbruch der UdSSR erhielten wir Zugang zu neuen Materialien ueber den stalinistischen Terror. Einige japanische Journalisten stiessen in den Archiven der fruehheren Sowjetregierung auf neue Dokumente die den "Nosaka-Skandal" ausloesten. Sanzo Nosaka war der Vertreter der JKP in Moskau und Mitglied des Exekutivkomitees der Komintern (EKKI). Er wurde Vorsitzender der JKP nach dem Krieg. Ende 1992 wurde er, gerade 100 Jahre alt und Ehrenvorsitzender der JKP, ploetzlich aus der Partei ausgeschlossen. Ihm konnte nachgewiesen werden, dass er seinen engen Freund Kenzo Yamamoto, der urspruenglich als japanischer Repraesentant fuer die Kommunistische Gewerkschaftsinternationale (Profintern) 1928 nach Moskau gekommen war, als "verdaechtigen Charakter" denunziert hatte. Yamamoto, der bereits im Gefaengnis sass, wurde im Maerz desselben Jahres als "Japanischer Spion" erschossen. Die JKP gab dies erst zu, nachdem sie den Bericht aus dem "bourgeoisen Journalismus" ueberprueft hatte. Dann aber entfernte man das hundertjaehrige Ehrenmitglied aus der Partei. Im Parteijargon wurde Nosaka vom "Vorbild unserer ruhmreichen Parteigeschichte" zu einem "Verraeter und Feind unserer Partei". Im Jahr darauf starb Nosaka in Einsamkeit.(2)

Obwohl Nosaka sich selbst weder verteidigte noch seinen Verrat der "Japanischen Genossen" in irgendeiner Form kommentierte(3), wurde die Situation der Japaner in der UdSSR der dreissiger Jahre durch die Entdeckung weiterer Dokumente klarer.

Vor dem Zusammenbruch der UdSSR war nur von fuenf Japanern definitiv bekannt, dass sie waehrend der stalinistischen Unterdrueckung verhaftet oder bestraft worden waren. Drei Kommunisten, Kenzo Yamamoto, Teido Kunizaki (alias Alexander Kon) und Ryokichi Sugimoto wurden arretiert, und spaeter wurde von ihnen berichtet, dass sie "in Moskau verstorben" seien. Zwei Theaterdirektoren, Seki Sano und Yoshi Hijikata, wurden aus der UdSSR als "gefaerliche Japaner" im August 1937 ausgewiesen. Von anderen nahm man an, dass sie in der UdSSR vermisst seien, aber es gab keine gesicherten Informationen ueber sie.

Als die Journalisten die Geheimakten der Nosaka-Yamamoto-Beziehung der Jahre 1936-39 durchgingen, stiessen sie auf Namen anderer japanischer Opfer. Namen, die sogar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges unbekannt waren. Vor 1945 wurden japanische Kommunisten und Linke, die gegen das kaiserliche System und den imperialistischen Krieg waren, als "Rote" oder "Nicht-Japaner" abgestempelt. Die Familien und Verwandten von Leuten, die in die UdSSR ausgewandert waren, versuchten dies aus Angst vor der kaiserlichen Polizei zu verbergen. Die fluechtlinge selbst durften ihre Adressen und ihre Lebensumstaende in der UdSSR nicht bekanntgeben, da sie sich der Parteidisziplin unterwerfen und sich als echte Internationalisten beweisen mussten, deren Loyalitaet der UdSSR und nicht mehr Japan galt. Sie standen unter direkter Kontrolle und scharfer Ueberwachung durch die JKP und die Komintern.

Es ist klar, dass das Japanische Innenministerium in der Vorkriegszeit Berichte ueber die Japaner anlegte, die in den zwanziger und dreissiger Jahren in die UdSSR einreisten. Ein Bericht vom September 1934 fuehrt unter dem Titel: "Liste der Japanischen Kommunisten in Russland" 38 Namen auf.(4) Eine weitere Liste mit dem Titel: "Streng geheim: Japanische Kommunisten in Russland" vom Februar 1936 erwaehnt 32 Namen.(5) Einige Namen wie die von Sanzo Nosaka oder Kenzo Yamamoto erscheinen auf beiden Listen, andere hingegen nur auf einer von beiden. Eine weitere Liste von 1936 traegt den Titel: "Untersuchung ueber nach Russland gereiste japanische Kommunisten". Hier sind es 78 Namen, insbesondere von Leuten, die zwar in die UdSSR gereist waren, aber schon vor diesem Zeitpunkt zueueckgekehrt waren.(6)

Diese Listen wurden in den achtziger Jahren im Rahmen einer Reprint-Serie von geheimen Staatsquellen aus der Zwischenkriegszeit veroeffentlicht. Allerdings waren nur sehr wenige Wissenschaftler an den Japanern interessiert, die in den Dreifssigern in der UdSSR lebten. Erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 bemerkten einige Journalisten und Wissenschaftler, dass es zahlreiche Japaner gab, die wahrscheinlich in der UdSSR als "japanische Spione" umgebracht worden waren.

 

Die geheimen Kaempfe der Obersten Fuehrer der JKP in Moskau: Die Faelle Katsuno, Kunizaki, Yamamoto und Ryou Nosaka

 

Eine sensationelle Nachricht kam im September 1992 aus Moskau: die Entdeckung eines Briefes von Sanzo Nosaka, in dem er seinen "engen Freund und Genossen" Kenzo Yamamoto denunzierte. Gefunden wurde er von einem Journalistenteam der sehr einflussreichen (wenn auch konservativen) monatlichen japanischen Zeitschrift "Bungei Shunjuu". In einem in englischer Sprache geschriebenen Brief an Dimitrow vom Februar 1939 nennt Nosaka neun Gruende, warum er Yamamoto fuer einen "verdaechtigen Charakter" haelt.

Einer dieser Gruende war Yamamotos Einreise in die UdSSR. Als die japanische Regierung am 15. Maerz 1928 1,568 Kommunisten verhafteten liess, wurde Yamamoto "seltsamerweise" (so Nosaka) von der Polizei nicht behelligt. Zu diesem Zeitpunkt lag er mit einer stark infektioesen Tuberkulose krank im Bett. Yamamoto erklaerte dies so: Die japanische Polizei hielt ihn unter Hausarrest, und es war ein leichtes fuer ihn, im Mai aus seiner Wohnung zu entfliehen. Dann gelangte er durch die Mithilfe der Untergrundpartei in die UdSSR, um im August 1928 am Sechsten Weltkongress der Komintem teilzunehmen. Dieses heldenhafte Fluchtabenteuer wurde einst von linken japanischen Zeitungen und Zeitschriften bewundert. Einige JKP-Mitglieder waren jedoch misstrauisch, wie nur er alleine dem maechtigen Polizeinetz entkommen konnte, waerend fast alle anderen wichtigen JKP-Fuehrer verhaftet wurden.

Sen Katayama, der Gruendungsvater der JKP und ihr aeltester Vertreter in Moskau 1928, gehoerte zu ihnen. In Moskau denunzierte Katayama Yamamoto im Herbst 1929 bei der Komintern. Der Grund hierfuer war, dass ein japanischer Student und Mitglied der KUTW (Kommunistischen Universitaet fuer die Arbeiter des Femen Ostens), der von Yamamoto empfohlen worden war, in der japanischen Botschaft in Moskau Zuflucht gesucht hatte.(7) Katayama hat die Kadersektion der Komintem vielleicht auch auf Yamamotos "wundersame" flucht abs Japan verwiesen, denn er hatte zuvor geheime Dokumente daeueber mit Hilfe der Japanischen Kommunistischen Gruppe in Berlin erhalten. Yamamoto sagte einmal zu Nosaka, dass er von der Komintern ueberwacht worden waere, aber fuer unschuldig befunden worden sei.(8) Danach hegte er Groll gegen Sen Katayama und Teido Kunizaki, die Fuehrer der Japanischen Kommunistischen Gruppe in Berlin.

Direkt vor diesem Konflikt zwischen den beiden japanischen Fuehrern in Moskau gab es einen anderen Skandal um Sen Katayarna, in dem Yamamoto eine Rolle spielte. Im Juli 1929 kam Chiyo Katayama, die einundzwanzigjahrige (zweite) Tochter Sen Katayamas, nach Moskau, um sich um ihren alternden Vater zu kuemmern. Yamamoto protestierte nicht nur gegen ihre Zulassung zur KUTW, sondern auch dagegen, dass sie im Hotel Lux bei ihrem Vater wohnte: sie war nicht Mitglied der JKP und nur Absolventin einer "nichtproletarischen" Universitaet. Da das Hotel Lux fuer Komintern-Kader reserviert war, hatte sie also kein Recht, dort zu wohnen.(9) Katayama konnte aufgrund der Einwaende, die Yamamoto bei den Komintern-Fuehrern vorgebracht hatte, nicht durchsetzen, mit seiner Tochter zusammen zu wohnen. Chiyo Katayama wurde zuerst nach Leningrad und spaeter in die Ukraine geschickt, um sich als "Mitglied der Arbeiterklasse" ausbilden zu lassen. Bis zum Tod ihres Vaters im November 1933 musste sie schwere Not ertragen. Nach der Beerdigung ihres Vaters durfte sie zwar in Moskau leben, wurde aber psychisch labil und starb im April 1946 in einer Nervenheilanstalt in der Naehe von Moskau. (10)

Ende Oktober 1930 denunzierte Yamamoto Kinmasa Katsuno (alias Hayashi), der zu dem Zeitpunkt Privatsekretaer Katayamas war, bei der Komintern als Gefahr fuer die Sowjetunion. Die sowjetische Geheimpolizei (OGPU) nahm Katsuno fest und steckte ihn in ein Lager des Gulag. Katsuno war ein junger Intellektueller, der an der Sorbonne studiert hatte und Mitglied der Franzoesischen Kommunistischen Partei war. Er wurde von der franzoesischen Regierung Anfang 1928 ausgewiesen und gelangte im Maerz 1928 durch die Hilfe der durch Dr. Teido Kunizaki gefuerten japanischen Gruppe der KPD in die UdSSR. Kunizaki organisierte eine antiimperialistische Gruppe in Berlin, obwohl er vom japanischen Bildungsministerium zum Forschen nach Deutschland geschickt worden war (er war ausserordentlicher Professor der Medizin an der Tokioter Kaiserlichen Universitaet). Kunizaki war das erste japanische Mitglied in der KPD, und er schrieb ein Empfehlungsschreiben fuer Katsuno an Sen Katayama in Moskau, der bereits enge Kontakte mit linken japanischen Gruppen in Deutschland pflegte.

1930 war Sen Katayama bereits 71 Jahre alt. Er blieb weiterhin einer der hoechsten Kader in der Komintern, wegen seiner frueheren Karriere in den Arbeiter- und Friedensbewegungen, aber er hatte weder in Moskau noch in Japan wirkliche Macht. Er war ein Friedenssymbol, das man benutzte, um eine breite Anzahl von Intellektuellen und Kuenstlern fuer die Antiimperialismus und Antikriegsbewegung zu gewinnen und Sowjetrussland zu verteidigen. Er war zu dem Zeitpunkt gerade damit beschaeftigt, eine neue endgueltige Autobiographie zu schreiben, obwohl er bereits zwei Versionen veroeffentlicht hatte. Aus urheberrechtlichen Gruenden wurde Katayamas neue Autobiographie zuerst nicht auf russisch, sondern auf deutsch veroeffentlicht. (11) Katsuno wurde Katayamas Privatassistent, um ihm bei der Vollendung seines abschlieァenden Werkes in Moskau zu helfen. In Berlin uebersetzte es Kunizaki ins Deutsche.(12)

Kenzo Yamamoto, der japanische Vertreter der Profintern zu jener Zeit, war jedoch ein typischer Kaempfer der Arbeiterklasse und betrachtete die "Intellektuellen" von oben herab. Die Vertrauten Katayamas, Katsuno und Kunizaki, hatten die damals typische Intellektuellen-Laufbahn hinter sich. Beide hatten beruehmte Universitaeten absolviert (Katsuno die Waseda Universitaet und Kunizaki die Tokioter Universitaet) und im Ausland studiert. Yamamoto glaubte, dass diese Personen ein gefaehrliches Element in der Partei seien. Als Katayama und Katsuno einen weiteren jungen Japaner, Toki Nemoto, der die Kaiserliche Universitaet Kyoto absolviert und ein Empfehlungsschreiben an Katayama von der deutsch-japanischen Linken Gruppe hatte, fuer die Aufnahme in der KUTW empfahlen, wies Yamamoto diesen strikt zurueck. Er denunzierte Nemoto und Katsuno als "verdaechtige Japaner" bei der Komintern. Ungluecklicherweise war Katayama gerade nicht in Moskau, als sich Nemoto im Oktober 1930 um einen Studienplatz an der KUTW bewarb. Katsuno wurde von der OGPU festgenommen und Nemoto aus der UdSSR ausgewiesen.

Bei der ersten Denunziation Yamamotos von Japanern an die OGPU konnte Sen Katayama seine Begleiter nicht retten. Er verlor seinen zuverlaessigen Sekretaer und einen jungen Anhaenger und Gehilfen. Katayama wagte es nicht, sich bei der sowjetischen Regierung zu beschweren. So versuchte er seinerseits zu beweisen, dass Yamamoto ein Spion sei. Er erkrankte allerdings bald schwer und lag von Januar bis Herbst 1931 im Kreml-Krankenhaus. Die Komintern-Sektion fuer den fernen Osten ging in dem Streit zwischen Katayama und Yamamoto sehr vorsichtig vor. Yamamoto wurde von Moskau nach Wladiwostok geschickt. So blieb Anfang 1931 kein japanischer Fuehrer mehr in Moskau zurueck.

Dann wurde Sanzo Nosaka als dritthoechster japanischer Fuehrer in die UdSSR eingeladen. Auch Nosaka war ein Intellektueller. Er hatte seinen Abschluss an der Keio Universitaet gemacht, arbeitete aber lange Zeit mit Kenzo Yamamoto im Hauptquartier der linken Gewerkschaften. Er konnte zwischen den beiden obersten Fuehrern vermitteln. Im April 1931 kam er in Moskau an, waehrend Yamamoto in Wladiwostok war und Katayama im Kreml-Krankenhaus lag. Sicherlich wusste er von dem schwerwiegenden Konflikt zwischen den Parteifuehrern, aber er versuchte, eine neutrale Position einzunehmen und die entscheidende Stimme zu sein.

Die zweite Runde des Konflikts zwischen Katayama und Yamamoto wurde durch die Uebersiedlung von Dr. Teido Kunizaki aus Berlin nach Moskau im September 1932 eingeleitet. Als Chef der japanischen Sektion der KPD hatte Kunizaki mit seinen Mitstreitern gegen den deutschen Nationalsozialismus und gegen den japanischen Imperialismus in Nord-China gekaempft. Sie hatten in Berlin Demonstrationen gegen die japanische Intervention in China organisiert und seit Januar 1932 die deutsche Zeitschrift "Revolutionaeres Asien" veroeffentlicht. Nachdem die preussische Regierung Kunizaki als Persona non grara ausgewiesen hatte, lud ihn Sen Katayama nach Moskau als Ersatz fuer Katsuno ein, der von 1930 bis 1934 in einem sowjetischen Arbeitslager interniert war. Kunizaki emigrierte nach Moskau mit seiner deutschen Frau Frieda Retlich -- auch eine Kommunistin -- und der kleinen Tochter Tatsuko.

Katayama begruesste ihn und empfahl ihm, den Kader-Schnellkurs an der KUTW zu belegen, um sich fuer die Befoerderung zum neuen japanischen Parteifuehrer vorzubereiten. Kenzo Yamarnoto war mittlerweile im Dezember 1931 nach Moskau zurueckgekehrt, um neue strategische Thesen fuer die JKP zu erarbeiten (die sogenannten "1932er Thesen", die am 20. Mai 1932 veroeffentlicht wurden).(13 ) Er trat entschieden gegen Kunizakis Zulassung zur KUTW ein, da dieser von intellektueller Herkunft war und keine Erfahrung im Klassenkampf in Japan hatte.(14 ) Zuletzt war es an Nosaka, die Entscheidung zu treffen. Er unterstuetzte Katayama und erklaerte sich einverstanden, Kunizaki an die KUTW zu schicken. Kunizaki studierte dort 1933, half dann Katayama, seine Autobiographie zu beenden, und wurde 1934 Chef der japanischen Sektion der Auslaendischen Arbeiterpresse in Moskau. Er unterrichtete auch japanische Arbeiter aus der Amerikanischen Kommunistischen Partei in Marxismus am Fernost-Institut in Moskau. Kunizaki war eng mit Katayama verbunden, und Yamamoto stellte sich ihnen entgegen. Nosaka stand irgendwo zwischen Katayama und Yamamoto. Yamamoto zweifelte jetzt sogar an Nosakas politischer Einstellung.

Die drastischen Wendepunkte waren der Tod Sen Katayamas im November 1933 und Nosakas heimliche Einreise in die USA im Februar 1934. Obwohl Nosaka auf dem dreizehnten Plenum des EKKI im Dezember 1933 zum Nachfolger Katayamas im EKKI gewaehlt worden war, schickte man ihn in die USA. Seine Mission war es, einen neuen Weg nach Japan zu finden, nachdem die Route ueber Deutschland mit der Machtergreifung Hitlers unterbrochen war.

Kenzo Yamamoto nutzte diese Gelegenheit, um Teido Kunizaki erneut anzuklagen. Im Januar 1934 kam der fruehere Sekretaer Katayamas und Bekannte Kunizakis, Kinmasa Katsuno, aus dem Gulag frei. Er hatte seinen Glauben an den Kommunismus durch die Erfahrungen im Lager verloren und deshalb beschlossen, aus der Sowjetunion zu fliehen. Obwohl die sowjetische Regierung ihm ein Aufenthaltsverbot fuer Moskau auferlegt hatte, schlug er sich heimlich zur dortigen japanischen Botschaft durch und forderte den Schutz der japanischen Regierung. Zu seinem Glueck konnte Katsuno Anfang August 1934 nach Japan zurueckkehren, obwohl die sowjetische Regierung heftig beim japanischen Aussenministerium protestierte. Katsuno arbeitete dann als Geschaeftsmann in Nagano und hinterliess einige wichtige Erfahrungsberichte ueber seine Zeit in der UdSSR. Er starb 1984 und wurde von der Sowjetregierung 1989 rehabilitiert.(15)

Yamamoto fuehlte sich durch diese Affaere in seiner Ueberzeugung bestaerkt, dass Katsuno von Anfang an ein wichtiger Spion der japanischen Polizei gewesen sei. Und da Kunizaki Katsuno bei Katayama eingefuehrt hatte, war dieser auch als "sehr gefaehrlich" fuer die Partei einzustufen. Yamamoto denunzierte Kunizaki heimlich bei der Kaderabteilung der Komintern. Nicht nur Kunizaki, sondern auch Nosakas Ehefrau Ryou Nosaka (alias Klm Sian) wurden daraufhin von der Komintern im September 1934 verhoert und von da an intensiv vom NKWD (dem Nachfolger des OGPU) ueberwacht.

Bis 1992 wusste man in Japan von diesen Vorkommnissen nichts. Die offizielle Geschichtsschreibung der JKP malte ein wunderschoenes Bild von der Kameradschaft zwischen Katayama, Nosaka und Yamamoto. Es gab allerdings keine zuverlaessigen Informationen ueber die Lebenswege von Yamamoto und Kunizaki in den spaeten dreissiger Jahren. Nosaka war der einzige lebende Augenzeuge dieser Begebenheiten. Zum ersten Mal aeusserte er sich 1962 offiziell zum Tod Yamamotos, als er gerade Vorsitzender der JKP geworden war. Aber er log, denn er behauptete, dass Yamamoto "im April 1942 im Krankenhaus" gestorben sei.

Nosaka gab 1975 zum ersten Mal eine Erklaerung zum Tode Kunizakis ab. Er tat dies erst, nachdem Tomin Suzuki, einer der engsten Freunde Kunizakis in Berlin, die Frau Kunizakis Frieda Retlich 1974 in West-Berlin gefunden hatte. 1975, direkt nachdem die JKP ein "Stalinistisches Problem" in der UdSSR-Geschichte eingestanden hatte, informierte sich die JKP bei der KPdSU ueber Yamamoto und Kunizaki und stellte offiziell Yamamotos Tod im April 1942 und den von Kunizaki im Dezember 1937 fest. Zu diesem Zeitpunkt wurden Yamamoto, Kunizaki und Ryokichi Sugimoto als "japanische Kommunismusopfer" in der Geschichtsschreibung der Partei anerkannt.

Durch die Entdeckung sowjetischer Geheimdokumente wurden die Streitigkeiten zwischen den obersten Fuehrern der JKP in Moskau aufgedeckt. Kunizaki wurde auf Yamamotos Anzeige hin am 4. August 1937 verhaftet und am 10. Dezember 1937 erschossen. Yamamoto wurde im November 1937 verhaftet und im Maerz 1939 hingerichtet. Sogar Nosakas Frau wurde im Februar 1938 verhaftet, aber seltsamerweise kurz darauf, im Maerz 1938, entlassen.(16) All diese Leute waren eng verbunden mit Nosaka. Schliesslich wurden nicht nur diese vier (Katayama, Nosaka, Yamamoto und Kunizaki) obersten Fuehrer, sondern auch alle anderen Japaner in der UdSSR der dreissiger Jahre vom stalinistischen Terror erfasst. Es war ein tragischer Kreislauf aus Verdaechtigungen und Angsten, der die kleine Gruppe Japaner unter die Kontrolle der Parteidisziplin brachte, d.h. den sogenannten demokratischen Zentralismus.

 

Die Saeuberungswellen unter den japanischen Emigranten in der UdSSR: Eine Aufzaehlung persoenlicher Lebenslaeufe

 

Es folgt eine detaillierte Zusammenfassung von Einzelschicksalen, die vor allem auf den seit 1989 gefundenen Dokumenten basieren.

Am 21. April 1922 wurde ein beh.ruehmter japanischer Journalist, Kakou Ohba (1872-1923?), als in der UdSSR vermisst gemeldet. Ohba war Korrespondent der "Yomiuri Shinbun" Zeitung und als pro-sowjetischer Intellektueller bekannt. Er verschwand in Moskau, nachdem er an der Konferenz der fernoestlichen Voelker als Uebersetzer teilgenommen hatte. 1924 schickte die Sowjetregierung einen einfachen Bericht ueber seinen Tod an die japanische Regierung. Er koennte wohl das erste japanische Opfer des sowjetischen Systems sein, allerdings wurden bis jetzt noch keine Dokumente von seinem endgueltigen Schicksal gefunden. Die neue russische Regierung rehabilitielte ihn 1992.(17)

Kiyoshi Shinpo (1899-1922?) war im Ersten Weltkrieg Pilot in der franzoezischen Armee, reiste 1919 in die UdSSR ein und wurde im Mai 1922 verhaftet. Es heisst, dass er kurz darauf in Moskau erschossen wurde. Zur gleichen Zeit wurde auch Eikichi Kubota als "japanischer Spion" verhaftet und musste anschliessend zwei Jahre im Gefaengnis verbringen.(18)

1930 wurde, wie bereits berichtet, Kinmasa Katsuno (alias Hayashi, 1901-1984, Sen Katayamas Privatsekretaer in Moskau) ueberraschend verhaftet und in ein Arbeitslager verbannt. Er konnte jedoch aus der UdSSR nach Japan fliehen und hinterliess wertvolle Memoiren. (19) Gleichzeitig wurde ein anderer junger Japaner, Toki Nemoto (1904-38), aus der Sowjetunion ausgewiesen und kehrte 1933 nach Japan zurueck.

Im Herbst 1931 wurde der ehemalige KUTW-Stundent und politische Aktivist in Wladiwostok, Shinzo Saiki (alias Kawata), von der Komintem verhoert und ins sowjetische Hinterland verbannt. Er schaffte es, 1934 nach Japan zu entkommen und wurde dort von der japanischen Polizei festgenommen.

1936 wurden zumindest zwei Japaner verhaftet und wahrscheinlich erschossen: Das erste japanische Opfer auf der Hoehe des stalinistischen Terrors war Takeo Maejima (alias Kanjo, 1901-1936?), geboren in Kagoshima. Er ging 1930 in die UdSSR, studierte von 1933 bis 1936 an der KUTW, wurde am 8. Juni 1936 verhaftet und wahrscheinlich erschossen. Seine Gestaendnisse aus dem Gefaengnis wurden im Kenzo-Yamamoto-Prozess verwendet.

Masanosuke Itoh (alias Takeuchi, 1908-1937?) war das zweite japanische Opfer des "grossen Terrors". Er wurde 1908 in Yamagata geboren, organisierte Druckarbeiter in einer Gewerkschaft und besuchte von 1926 bis 1928 die KUTW. Im Juli 1928 kehrte er heimlich nach Japan zurueck und wurde hier Praesident des Kommunistischen Jugendbundes. Er wurde bereits im Dezember 1928 von der japanischen Polizei verhaftet und sagte sich vom Kommunismus los. Im Oktober 1929 entliess man ihn, und er fuhr ohne Erlaubnis der JKP in die UdSSR zurueck. Kenzo Yamamoto erteilte ihm in Wladiwostok einen Parteiverweis. Doch im Dezember 1933 nahm ihn Sanzo Nosaka in die japanische Sektion des Verlags Auslaendischer Arbeiter auf, da er Drucker war. Dort arbeitete er mit Teido Kunizaki. Kenzo Yamamoto zeigte ihn im September 1934 als "gefaehrliche Person" bei der Komintem an. zum gleichen Zeitpunkt, als er auch die Katsuno-Kunizaki Verbinduug bei der Komintern vorbrachte. Itoh heiratete Yasu Katayama, die aelteste Tochter Sen Katayamas, wurde aber im Oktober 1936 wegen Veruntrenung der Verlagskasse aus der JKP ausgeschlossen. Bald darauf wurde er von der sowjetischen Miliz verhaftet. Auch wenn es vom weiteren Verlauf der Dinge keine Informationen gibt, kann man davon ausgehen, dass er im Gefaengnis erschossen wurde. Seine unter Folter gemachten Gestaendnisse wurden sowohl im Teido Kunizaki- als auch im Kenzo Yamamoto-Fall verwendet.

Ein weiteres wichtiges Opfer war Masao Sudo (1903-1937), ein ehemaliger Gewerkschaftsfuehrer in Wladiwostok. Er wurde in Hokkaido geboren, arbeitete in einer Kohlengrube und ging 1924 in die UdSSR. 1929 wurde er Mitglied der KPdSU und organisierte Oelarbeiter in einer Gewerkschaft im Gebiet von Sachalin und Wladiwostok. Unter seiner Fuehrung wurden Niichi Nagai, Hamazo Koishi und andere politisch aktiv. Sudo siedelte 1933 nach Moskau ueber, wurde am 29. April 1937 ueberraschend als "japanischer Spion" verhaftet und am 4. Dezember 1937 erschossen. Er hinterliess seine russische Frau und einen Sohn, Dr. Michail Masaowitsch Sudo. Dieser sollte spaeter Universitaetsprofessor werden. Er forderte die Rehabilitierung seines Vaters und die Offenlegung aller Dokumente, die mit dem Fall Masao Sudo zusammenhingen, von der sowjetischen Regierung. 1956 wurde Masao Sudo posthum rehabilitiert, die KGB-Akten ueber seinen Vater (Nr. 24189) erhielt Michail allerdings erst 1990. Es ist wirklich ein aussergewoehnlicher Fall, dass der Sohn eines japanischen Opfers des stalinistischen Terrors Zugang zu Dokumenten ueber die Saeuberungen bekam und den Namen seines Vaters rehabilitieren konnte.

Aus den Akten zu Masao Sudo koennen wir noch auf einige weitere japanische Opfer in der UdSSR zwischen 1937 und 1939 schliessen. Zentarou Nakamura (alias Tokio Fukuda), Seikichi Yuzuki (alias Tatsuo Akashi), Shizuo Tsukada (alias Saito), Tokutarou Hashimoto, Jinkou Hiramatsu (alias Kanto), Mr. Teranuma und Mr. Sugimura wurden wahrscheinlich zur gleichen Zeit verhaftet und ermordet, denn sie waren enge politische Freunde von Masao Sudo. Die anderen beiden Mitglieder der gleichen Gruppe - Niichi Nagai und Hamazo Koishi - wurden 1938 liquidiert (wie ich unten zeigen werde).

Diese Opfer wurden bei den Verhoehen der sowjetischen Geheimpolizei gefoltert und sie wurden mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ohne ein Gerichtsverfahren erschossen.

Vermutlich auf Grund der Gestaendnisse, die von Takeo Maejima und Masanosuke Itoh erpresst worden waren, verhaftete man zwei herausragende Fuehrer der japanischen Linken in Moskau. Obwohl Dr. Teido Kunizaki (alias Alexander Kon, 1894-1937) kein Mitglied der JKP war, sondem zur KPD gehoerte(20), brachte man ihn am 4. August 1937 ueberraschend ins Gefaengnis. Kenzo Yamamoto (alias Tanaka, 1895-1939) wurde im November 1937 verhaftet.

Mit der Verhaftung Kunizakis im August 1937 wurden zwei in Moskau ansaessige japanische Theaterregisseure aus der UdSSR ausgewiesen. Seki Sano (1905-1966) studierte bei Wsewolod E. Meyerhold, ging dann nach Paris und verbrachte sein restliches Leben in Mexiko als "Vater der mexikanischen Dramaturgie". Yoshi Hijikata (1898-1959), ein weiterer Theaterregisseur und seine Frau Umeko (1902-1973) kehrten nach Japan zurueck. Hijikata sass in Japan waehrend des Krieges im Gefaengnis.

Es sind noch weitere Kuenstler in unsere Liste aufzunehmen. Nach Hijikatas Memoiren verlor sich die Spur des Theaterregisseurs Mr. Hattori 1937 in Leningrad. Zur gleichen Zeit wurde auch Teruko Villich, eine Japanerin, die mit einem sowjetischen Diplomaten namens A. Villich verheiratet war, verhaftet; sie gilt seither als vermisst. Hattori und Teruko waren Freunde der Familie Hijikata, aber Hijikata erwaehnte sie in seinen Nachkriegsmemoiren nur beilaeufig.(21)

Teido Kunizaki wurde am 10. Dezember 1937 als "Spion der japanischen Armee" erschossen. Da er einigen anderen Japanern in Moskau Marxismus gelehrt hatte, gerieten seine Studenten ebenfalls unter Verdacht. Am 15. und 23. Maerz wurden acht Japaner verhaftet. Sie gehoerten alle zu einer Gruppe von japanischen "Amerika-Emigranten" und waren politisch von Teido Kunizaki gefuehrt worden. Seiei Shimabukuru (alias Yuku, 1903-1938), Jiro Yamashiro (alias Lee, 1902-1938), Yosaburo Miyagi (alias Pak, ein Vetter von Yotoku Miyagi, der zur Richard-Sorge-Gruppe in Tokio gehoerte, 1900-1938), Jun Matayoshi (alias Tzoi, 1891-1937) und Chusei Teruya (alias Nyu, 1898-?), die urspruenglich alle aus Okinama kamen. Heizo Hakomori (alias Senu, 1891-1938) aus Ibaragi, Yohei Fukunaga (alias Yen, 1893-1938) kam aus Oita und Jinsaku Yoshioka oder Nao Yamashita (alias Kirn, 1897-1932) aus Hokkaido.

In Japan geboren, gingen sie spaeter auf der Suche nach Arbeit in die USA und lebten als arme Gastarbeiter an der amerikanischen Westkueste. Sie traten der Gewerkschaftsbewegung bei, die sich unter den kalifornischen Japanern herausbildete. Sie mussten das Land waehrend der sogenannten Longbeach-Affaerre im Januar 1932 verlassen und gelangten mit Hilfe der Amerikanischen Kommunistischen Partei in die Sowjetunion. Alle, ausser Teruya, legten unter Folter erpresste Gestaendnisse ab und wurden am 29. Mai 1938 erschossen. Nur Teruya bestand auf seiner Unschuld und wurde in einen Gulag verbracht. Sein Schicksal nach 1944 ist allerdings unbekannt.(22)

Die Aussagen von japanischen "Amerika-Emigranten" konnten auch in anderen Verfahren gegen Japaner verwendet werden. Wegen ihrer Verbindung zu Yamamoto und Kunizaki wurde sogar Ryou Nosaka (alias Kim Sian, 1886-1971), die Frau von Sanzo Nosaka (der zu dem Zeitpunkt in den USA war) am 2. November 1937 aus der KPdSU ausgeschlossen und am 11. Februar 1938 verhaftet. Aber sie wurde am 31. Maerz 1938 entlassen, wahrscheinlich wegen eines privaten Briefs, den Sanzo Nosaka an die obersten Fuehrer der Komintem in Moskau geschickt hatte.

Am 2. Februar 1938 wurde GizoTerashima (alias Pazaron Dasha, 1909-) aus Hokkaido ueberraschend verhaftet. Er hatte bei Kenzo Yamamoto in Moskau Marxismus studiert. Zu seinem Glueck wurde er nicht gleich erschossen, wurde aber von 1938-1955 in einem Gulag interniert. Er lebt heute in Russland und hat seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion zwei wichtige Memoiren auf japanisch veroeffentlicht.(23) Zwei weitere Stundenten Kenzo Yamamotos, Hamazo Koishi (alias Wan Pin, 1907-?) aus Hokkaido und Niichi Nagai (alias Kuif, 1907-1994) aus Niigata, wurden am 16. Oktober 1938 verhaftet. Die beiden arbeiteten mit Masao Sudo zusammen, als sie Anfang der dreissiger Jahre in Wladiwostok waren, und waren Gefolgsleute von Kenzo Yamamoto in Moskau. Nagai war bis 1946 im Gulag und lebte bis zu seinem Tod 1994 in der UdSSR. Kohama wird vermisst.

Am 26. November 1938 wurde auch Sadakazu Kenmochi (alias Sasaki, 1900-?) verhaftet. Er war Mitglied der japanischen Sektion in der Amerikanischen Kommunistischen Partei und Chef der Gruppe "Amerikanischer Emigranten" in Moskau. Es gibt danach keine weiteren Informationen mehr ueber ihn. Es sind noch drei andere Namen bekannt von Leuten, die in Moskau verschwanden: Kazumasa Yamamoto (alias Homin, 1910-?) aus Okayama, Tetsuji Horiuchi (alias Shimizu), ein ehemaliger KUTW-Student, und Masami Izumi (alias Tanho, 1908-?) aus Akita.

Matsu Seki (alias Yuki Ando, 1897-1968), die Frau Kenzo Yamamotos, wurde 1938 aus der JKP ausgeschlossen, aber sie lebte noch sehr lange in der UdSSR. Sie wurde 1944 verhaftet und verbrachte vier Jahre im Gulag. Sie hoffte in den fuenfziger Jahren, nach Japan zurueckkehren zu koennen, doch die KPdSU und die JKP verwehrten ihr bis zu ihrem einsamen Tod 1968 eine Rueckkehr.

In diesen Zeiten des politischen Terrors in Moskau gab es lediglich zwei Japaner, die nicht verhaftet wurden oder in sonst einer Form von den Saeuberungen betroffen waren. Dies waren Yasu Katayama, die aelteste Tochter Sen Katayamas, und Sanzo Nosaka, der im August 1938 aus den USA zurueckgekehrt war. Wenn Nosaka den Brief mit Anklagen gegen Yamamoto nicht geschrieben haette, waere auch er verhaftet und ermordet worden. Er schrieb am 22. Februar 1939 einen Brief an Dimitrow mit neun Verdachtsmomenten in Yamamotos Karriere. Yamamoto wurde im Maerz erschossen - nur drei Wochen nachdem Nosaka seine Verdaechtigungen mitgeteilt hatte.

In Leningrad gab es noch einen weiteren Kreis, in dem Saeuberungen statt fanden. Einige japanische Kommunisten, die politisch in Beziehung zu Yamamoto und Nosaka standen, lebten in Leningrad als Japanischlehrer am Fernostinstitut. Dies waren Meikichi Nishimura (alias Hanmiya) aus Kouchi und Fumio Yoshikawa (alias Kishi) aus Yokohama, Maruya Nagahama (alias Fuvan) und Sayo Nagahama (alias Nam), die zu den "Amerikanischen Emigranten" gehoerten. Sie verschwanden alle in den Jahren 1937/38 und gelten seither als vermisst. Nur ueber Sayo Nagahama haben wir jetzt ein paar Informationen. Sie besuchte haeufig den beruehmten russischen Orientalisten Nikolai Newski in Leningrad. Newski wurde aber am 4. Oktober 1937 verhaftet und am 24. November 1937 als "japanischer Agent" erschossen. Gleichzeitg wurde seine japanische Frau Iso Yorozuya (1901-1937) aus Hokkaido verhaftet und erschossen. Newski wurde 1957 posthum rehabilitiert und erhielt 1962 den Leninpreis. Die Tochter der beiden, die heute in St. Petersburg lebt, erzaehlte uns, dass Sayo Nagahama wahrscheinlich 1938, als sie von der Sowjetmiliz verfolgt wurde, aus einem Fenster sprang und dabei starb. Die anderen Japaner wurden wohl auch verhaftet und getoetet.

Neben den japanischen Kommunistengruppen in Leningrad und Moskau gibt es aus dieser Zeit nur die Namenslisten der japanischen Polizei ueber die wahrscheinlich in der UdSSR lebenden. Es sind dies etwa 20 Japaner: Yoshigoro Anpo (alias Suzuki), Kumakichi Kikuchi, Kanji Yoshioka, alle aus Hokkaido, Shunzo Osawa (alias Ishida) aus Iwate, Minoru Kawasaki aus Shimane, Takehiko Tetsu (alias Yamaguchi) aus Kagoshima, Mr. Kawai aus Saga, Saburo Sasaki (alias Hanai) aus Nagasaki, Yukiyoshi Hazama (alias Yamada) aus Niigata. lshizo Harima, lnao Shimoda, Kizo Abe, Tokio Hanasaki, Kenji Yano, Noboru Tani, Renji Taira und andere.(24)

Der Terror wurde auch gegen unpolitische Japaner in der UdSSR gerichtet. Mindestens drei Zirkusartisten wurden ermordet oder verschwanden. Kiyoshi Yamazaki (1900-1937) aus Tokio war frueher Zirkusartist. Er heiratete eine Russin, die ihm drei Kinder gebar. Er arbeitete in einer Fabrik in Moskau und wurde am 22. Juli ploetzlich als japanischer Spion verhaftet und am 19. Dezember 1937 erschossen. Der Zirkusstar Pantoshi Shimada wurde ebenfalls 1937 verhaftet und verschwand dann. Masaura Ishiyama - auch ein Zirkusspieler- starb 1940 unter ungeklaerten Umstaenden.(25)

Dank der neuen Dokumente, die nach dem Zusammenbruch der UdSSR freigegeben wurden, haben wir einige japanische Namen in russischen Buechern und Zeitschriften ueber die stalinistischen Saeuberungen gefunden. Petrova Saito (1912-1938) und Pavrowich Kubota (1908-1938) wurden 1938 auf Sachalin ermordet.(26) Kentaro Katoaka (alias Shimakichi Tanaka, 1909-1941) und Kaichiro Naka (1913-1941) wurden 1941 in der Naehe von Moskau erschossen.(27) Aufgrund der Durchsicht von geheimen Sowjetdokumenten kann ich noch vier weitere Japaner zur Liste der Opfer hinzufuegen: Torao Sashin (KGB-Akte Nr. 9500) erschossen 1937, Masami Mori (KGB-Akte Nr. 33569) erschossen 1938, Mataichi Narusawa (KGB-Akte Nr. 843964) erschossen 1939 und Sadao Dobashi (KGB-Akte Nr. 5842) erschossen 1942.

  

Wie ein absichtlich falsch beschuldigter "japanischer

Spion" zu russischen Opfern fuehrte

 

Einer der tragischsten Faelle war der des Paares Ryoukichi Sugimoto (1907-1939) und Yoshiko Okada (1903-1992), die Anfang 1938 aus Japan in die UdSSR entkamen. Okada war damals eine sehr beruehmte japanische Filmschauspielerin. Sie verliebte sich in den bekannten kommunistischen Theaterregisseur Ryoukichi Sugimoto. Sie wollten das militaristische Japan verlassen, um in der Sowjetunion kuenstlerische Freiheit zu finden. Beide waren bereits verheiratet, und so hofften sie "durchzubrennen", um in der UdSSR zusammen leben zu koennen. Sugimoto hatte einst versucht, unter der Anweisung der JKP in die UdSSR zu segeln, scheiterte aber. Okada glaubte, sie koenne die japanischen Theaterregisseure Yoshi Hijikata und Seki Sano in Moskau treffen. Weder wussten sie etwas ueber die wirkliche Situation in der UdSSR zur damaligen Zeit, noch irgendetwas ueber die Hijikata und Sano betreffende Saeuberung im August 1937.

Am 3. Januar 1938 umgingen sie die japanische Polizei und ueberquerten die Grenze bei Sachalin im Schutz starker Schneefaelle. Sie wurden kurz darauf von der sowjetischen Grenzpolizei festgenommen, getrennt verhoert und gefoltert. Sugimoto bestand darauf, Mitglied der JKP zu sein und den Auftrag zu haben, die Komintem zu kontaktieren. Fuer die sowjetische Polizei standen aber alle Japaner - die Mitglieder der JKP eingeschlossen - im Verdacht, "Agenten des japanischen Imperialismus" zu sein. Okada verlangte, ihre Freunde und Kollegen der Dramaturgie Hijikata und Sano in Moskau treffen zu koennen, diese waren aber bereits nach Paris geflohen - als "fuer den Sozialismus gefaehrliche Auslaender". Sugimoto wurde am 20. Oktober 1939 erschossen und Okada zu 10 Jahren Zwangsarbeit im Gulag verurteilt.

Ihr Fall wurde dazu benutzt, eine grosse Saeuberungsaktion unter den russischen Kuenstlern einzuleiten. Da Yoshiko Okada gebeten hatte, Seki Sano treffen zu duerfen, und unter Folter ausgesagt hatte, dass dieser ein "Spion der japanischen Regierung" sei, erfand die sowjetische Geheimpolizei die Geschichte, dass der russische Partner Sanos, der beruehmte Buehnenregisseur Wsewolod E. Meyerhold, der "Topagent des japanischen Imperialismus" sei. Meyerhold und seine Kuenstlergruppe wurden festgenommen und als "japanische Spionagegruppe" erschossen.

Diese Tatsachen kamen ans Licht, als der Fall Meyerhold in den neunziger Jahren in Russland erneut aufgerollt wurde und Yoshiko Okada kurz vor ihrem Tod 1992 ein kleines Memorandum ueber die Vorfaelle in Moskau hinterliess.(28)

Meine eigenen Forschungen in den Faellen Masao Sudo und Kiyoshi Yamazaki ergaben, dass ihre russischen Ehefrauen und ihre befreundeten russischen Nachbarn ebenfalls als "Agenten Japans" verhaftet und in Gulags deportiert wurden. In den Faellen Teruko Villich oder Iso Yorozuya wurden sie nur verhaftet, weil ihre russischen Ehemaenner zu "Volksfeinden" wurden.

Wenn man die Existenz solcher Faelle in Betracht zieht, so muss man anmerken, dass unsere Liste von japanischen Opfern des stalinistischen Terrors unvollstaendig ist. Folgt man der Logik eines Artikels, der am 9./10. Juli 1937 in der "Prawda" erschien, so waren alle Japaner die damals in der UdSSR lebten, verdaechtig und "potentielle japanische Spione" -und alle Russen, die in Beziehung zu diesen Japanern standen, waren folgerichtig gefaehrlich fuer den Sozialismus.(29)

 

Ich fasse hier die japanischen Opfer der stalinistischen Saeuberungen in den zwanziger und dreissiger Jahren nach dem heutigen Stand unseres Wissens zusammen.

[1] 32 japanische Opfer sind sowohl durch russische als auch durch japanische Dokumente bewiesen.

[1-1] 14 Personen wurden unschuldig fuer Verbrechen angeklagt und getoetet: Sudo, Yamazaki, Kunizaki, Yamamoto, Sugimoto, Hakomori, Fukunaga, Yoshioka, Matayoshi, Simabukuro, Miyagi, Yamashiro, Koishi und Yosozuya.

[1-2] 7 Japaner wurden in Arbeitslager oder Gefaengnisse verbracht: Kubota, Katsuno, Okada, Terashima, Nagai, Teruya und Seki.

[1-3] 6 Personen wurden verhaftet und werden seither vermisst: Ohba, Shinpo, Maejima, Itoh, Kenmochi und Shimada.

[1-4] 4 wurden aus der UdSSR ausgewiesen: Nemoto, Sano und das Paar Hijikata.

[l-5] Ryou Nosaka war die einzige, die verhaftet und kurz darauf entlassen wurde, vielleicht wegen der persoenlichen politischen Verbindungen ihres Ehemannes Sanzo Nosaka.

[2] 15 Japaner wurden nach sowjetischen Dokumenten wahrscheinlich getoetet oder zumindest mit Gewalt bedraengt.

[2-1] 3 wurden von anderen Opfern bezeugt: Teruko Villich und Mr. Hattori werden in Hijikatas Memoiren erwaehnt; und ein unbekannter Japaner in den Memoiren von Aino Kuusinen.

[2-2] 9, von denen es in Japan keine Materialien gibt, wurden nach sowjetischen Dokumenten erschossen: Morita, Sashin, Dobashi, Narusawa, Saito, Kubota, Kataoka, Naka und Okuzawa.

[2-3] 3 wurden nach sowjetischen Dokumenten wahrscheinlich von den Saeuberungen erfasst: Kazumasa Yamamoto, Sayo Nagahama und Maruya Nagahama.

[3] 12 Japaner waren sicher in der UdSSR, gelten aber seit den dreissiger Jahren als vermisst: Horiuchi, Izumi, Anpo, Nakamura, Yuzuki, Saito, Aida, Hashimoto, Sugimura, Teranuma, Kiruma und Tsukada.

[4)] Mehr als 20 Japaner waren nach japanischen Polizeiberichten vermutlich in der UdSSR, danach verfuegen wir allerdings ueber keine weiteren Informationen ueber sie: Yamaguchi, Nishimura, Yoshikawa, Osawa, Hiramatsu, Kawasaki, Tetsu, Sasaki, Kawai, Hazama, Taniguchi, Kikuchi, Yoshioka, Harima, Shimoda, Abe, Hanasaki, Terada, Yano, Tani und Taira.

Diese Liste von etwa 80 Japanern ist noch nicht komplett. Es sind womoeglich mehr Japaner vor allem auf Sachalin und in der Gegend von Wladiwostok gewesen, als die stalinistischen Saeuberungen 1937-39 ihren Gipfel erreichten. Wir koennten deren Namen finden, wenn wir neue geheime Dokumente in Russland entdecken, denn die meisten Japaner wurden auf der Grundlage von Gestaendnissen anderer Japaner verhaftet.

Sie traeumten vom Paradies fuer Arbeiter, aber ihre Emigration fuehrte in den Tod oder zur Internierung in einem Gulag. Ihre Geschichte kam erst 60 Jahre nach ihrem tragischen Ende wieder an die Oberflaeche.

Der Autor und unsere Forschungsgruppe in Japan haben eine Internet-hompage eroeffnet, um die Einzelheiten ihrer Geschichten zu sammeln und zugaenglich zu machen. Wir hoffen dass unsere Liste von Gelehrten und Studenten aus aller Welt benutzt, ueberprrueft und erweitert wird.(30)


Aus dem Englischen uebersetzt von Rainer Schmitt (Mannheim)

[Anmerkungen] 

(1) Der Autor hat diese Geschichte bereits in drei japanischen Buechern veroeffentlicht: Moscow de Shukusei sareta Nihonjin (Die Saeuberung der Japaner in Moskau), Tokio 1994: Kokumin Kokka no Ergology (Nationalstaatliche Ergologie), Tokio 1994: Ningen Kunizaki Teido (Leben des Teido Kunizaki), Tokio 1995.

(2) Akira Kato/Shunichi Kobayashi: Yamino Otoko: Nosaka Sanzo na Hyakunen (Der Mann der Dunkelheit: Hundert Jahre Sanzo Nosaka), Tokio 1993.

(3) Sanzo Nosaka hinterliess achtbaendige Memoiren ueber seine Aktivitaeten vor dem Krieg. Diese enthalten viele uebertriebene und verfaelschte Geschichten aus seinem Leben in Uebersee. Sanzo Nosaka: Fuusetsu na Ayumi (Mein Weg der Winde und des Schnees), Tokio 1971-89: Haruki Wada: Rekishi na nakano Nosaka Sanzo (Sanzo Nakano in der Geschichte), Tokio 1995.

(4) Zairo Houjin Kyousanshugisha Chou, in: Shakaiundou no Joukyou: Shouwa 10 Nen: Kyousanshugi Undou (Die Situation der sozialen Bewegungen im Jahre 1935: Die kommunistischen Bewegungen).

(5) Zairochuuno Nihonjin Kyousanshugisha Ichiranhyou. in: Naimushou Keiho-Kyoku , Gokuhi Gaiji Keisatsu Gaikyou: Shouwa 12 Nen (Streng geheim: Ueberblick ueber die polizeilichen Spionageaktivitaeten in Uebersee 1937).

(6) Nihon Kyousantou Kankei Nyuurosha Chou. in: Shisou Geppou (Monatliche Gedanken), Nr. 33, Maerz 1937.

(7) Joukichi Kazama: Moscow Kyousanshugi Daigku no Omoide (Erinnerungen an die KUTW). Tokio 1949: Masaini Yamamoto: Gekidou no Jidai ni Ikite (Leben in einer Zeit der Erschuetterungen), Tokio 1985.

(8) Sanzo Nosaka: Fuusetsu no Ayumi, Bd. 6 (Anm. 3).

(9) Joukichi Kazama (Anm. 8); Masami Yamamoto, Ebd.; Kinmasa Katsuno: Sekiro Dasshutsuki (Flucht aus dem Roten Russland), Tokio 1934; Kakuzo Takaya: Comintern wa Chousensuru (Die Herausforderung Komintern); Tokio 1937: Aino Kuusinen: Der Gott stuerzt seine Engel, Wien/Muenchen/Zuerich 1972.

(10) Wir sind gerade dabei, neue Dokumente ueber Chiyo Katayama zu untersuchen, die im Dezember 1997 im Russischen Zentrum fuer die Aufbewahrung und Erforschung von Dokumenten der neuesten Geschichte (frueher Institut fuer Marxismus-Leninismus der KPdSU) entdeckt wurden. Fond 521/Inventar 1/ Akte 15. [Im weiteren: RCChIDNI. 52 1/1/15].

(11 ) P. P. Topeha: Soren ni okeru Katayama Sen Kenkyuu no Genjou, in: Roudouundoushi Kenkyuu (Historische Studien zur Arbeiterbewegung), 11(1959).

(12) Revolutionaeres Asien, 1(1932), 3.

(13) Vgl. Toshio Iwamura: The 1932 Theses of the JCP and Koza-ha, in: Jahrbuch fuer Historische Kommunismusforschung 1994. Berlin 1994, S. 38ff.

(14) RCChIDNI. 495/2801168.

(15) RCChDNI. 495/280/198. Asahi Shinbun. Jan. 13, 1997.

(16) Kato/Kobayashi, Yami no Otoko(Anm.2)

(17) Die Kurzbiographien von Ohba und anderer Opfer sind einzusehen in: Kindai Shakai Undoshi Jinbutsu Daijiten (Das Grosse Personenlexikon der sozialen Bewegungen im Modernen Japan), 5 Bde., Tokio 1996.

(18) Yomiuri Shinbun. Feb. 5. 1998.

(19) Kinmasa Katsuno: Todo Chicai (Die Eiszone), Tokio 1977.

(20) Dr. Teido Kunizaki wird in einem deutschen Buch als deutsches Opfer der Saeuberungen genannt: In den Faengen des NKWD: Deutsche Opfer des stalinistischen Terrors in der UdSSR. Berlin 1991.

(21) Yoshi Hijikata: Enshutuka no Michi (Der Weg zum Theaterregisseur), Tokio 1959: Umeko Hijikata: Jiden (Eine Autobiographie), Tokio 1976.

(22) Kato/Kobayashi. Yami no Otoko (Anm. 2): James Oda: Secret Embedded in Magic Cables, Los Angeles 1993. Ihre persoenlichen KGB-Akten wurden vom Fuji-TV-Dokumentationsteam gesammelt.

(23) Gizo Terashima: Nagai Tabi no Kiroku (Erinnerungen an eine lange Reise), 2 Bde., Tokio 1993/94.

(24) Diese Namen sind vornehmlich aus der List in Shiso Geppou. No. 33. 1937. Ueber die Leningrader Gruppe siehe: Prof. Kazuyuki Fujii's Homepage http://www.fujii.edu (auf japanisch).

(25) Ich bin Mr. Mikio Ohshima fuer die Informationen ueber die Zirkuskuenstler zu grossem Dank verpflichtet.

(26) A. M. Pasikow: Affliction and Reality, Yujino Sakhalinsk 1990.

(27) Bericht des ZK der KPdSU. Oktober 1990.

(28) Ogonjok. April 1989. Asahi Shinbun. 15. April1989. Gekkan Asahi (Asahi monatlich). April 1990. Shokun. 1992.

(29) Prawda. 9./10. Juli 1937.

(30) Die Adresse der homepage lautet http://www.ff.iij4u/~katote/Home.html (auf englisch).

 



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